Walldorfer Musiktage 2023 – Wunderkinder

Komponierende Wunderkinder und jugendliche Genies stehen vom 20. September bis zum 8. Oktober im Fokus der Walldorfer Musiktage 2023.

Als musikalische Wunderkinder „par excellence“ gelten natürlich Wolfgang Amadeus Mozart und seine nicht minder begabte Schwester Maria Anna, deren zahlreiche Reisen durch zeitgenössische Berichte und Briefe bestens belegt sind, an denen aber auch die Schattenseiten dieses rastlosen Wanderlebens deutlich werden.
Die verlockende Aussicht auf Ruhm, Ehre und vor allem Geld führte nicht selten dazu, dass Wunderkinder von ihren Eltern wie Zirkusattraktionen präsentiert wurden. Kindsein und eine breitere Schulbildung blieben dabei meist auf der Strecke.
Es ging aber auch anders: Zunächst verschlossen vor den Augen eines großen Publikums, entwickelten sich die Geschwister Mendelssohn in einem geschützten privaten Umfeld. Mit ihren vielfältigen Talenten und Interessen brachten Fanny und ihr jüngerer Bruder Felix ihre Zeitgenossen zum Staunen. Während Felix später den Beruf des Musikers einschlagen durfte, blieb es Fanny als Frau verwehrt, ihre Hochbegabung als professionelle Musikerin in der Öffentlichkeit auszuleben. Beider Werke belegen jedoch noch heute eine ebenbürtige Genialität, von der man sich auch bei den Walldorfer Musiktagen wird überzeugen können.Zwei weitere junge Genies werden mit Franz Liszt und Johannes Brahms beleuchtet. Beide debütierten als hochbegabte Pianisten im Alter von neun beziehungsweise zehn Jahren und begannen auch früh zu komponieren, doch während Liszt sich zunächst vor allem seiner Karriere als Klaviervirtuose widmete, zog es Brahms mehr zur schöpferischen Arbeit hin.

PROGRAMM 2023

Auftakt

Ein süßes Deingedenken

Metamorphosen

Dieser Knabe wird uns alle vergessen machen ...



Wilke Lahmann

Mittwoch, 20. September 2023, 19:30 Uhr

Rathaus-Atrium

Auftakt

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart

Operino auf historischen Instrumenten
Wilke Lahmann, Cembalo
Britta Hofmann, Violine
Timo Jouko Herrmann, Violine
Paul Cervenec, Kontrabass

Zum Auftakt der Musiktage bringt das Ensemble Operino die selten gehörten Cembalokonzerte KV 107/1-3 von Wolfgang Amadeus Mozart zum Klingen. Im Jahr 1770 hatte sich der Komponist diese Werke mit Unterstützung seines Vaters arrangiert – sie basieren allesamt auf Solosonaten von Mozarts hochverehrtem Vorbild Johann Christian Bach, den der Salzburger 1764 in London kennen- und schätzen gelernt hatte. Die kleine Besetzung machte diese drei charmanten Werke zu idealen „Reisekonzerten“, mit denen sich der junge Mozart ohne viel Aufwand auf seinen Tourneen durch Europa als Virtuose am Tasteninstrument präsentieren konnte.

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Kateryna Kasper
Dmitry Ablogin

 

Sonntag, 24. September 2023, 18 Uhr

Laurentiuskapelle

Ein süßes Deingedenken

Werke von Fanny Hensel, geb. Mendelssohn, und Felix Mendelssohn

Kateryna Kasper, Sopran
Dmitry Ablogin, Klavier

Die aus der Ukraine stammende Sopranistin Kateryna Kasper ist seit vielen Jahren Ensemblemitglied der Oper Frankfurt und eine stilistisch ausgesprochen vielseitige Sängerin. Sie und ihr Duopartner Dmitry Ablogin präsentieren mit Vorliebe innovative Programme, die abseits ausgetretener Repertoire-Pfade schon so manchen musikalischen Schatz wieder ans Licht gebracht haben. In Walldorf werden sich die beiden dem reichen Liedschaffen der Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn widmen, die als musikalische Wunderkinder Zeitgenossen wie Johann Wolfgang von Goethe oder Franz Xaver Mozart in Erstaunen versetzten.

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Ido Ramot

Donnerstag, 28. September 2023, 19:30 Uhr

Laurentiuskapelle

Metamorphosen

Werke von Johannes Brahms und Franz Liszt

Ido Ramot, Klavier

Der vielfach ausgezeichnete deutsch-israelische Pianist Ido Ramot stellt in seinem Programm zwei gewichtige Werke der Hochromantik gegenüber: Zunächst erklingt die monumentale Klaviersonate f-Moll des zur Entstehungszeit erst 20-jährigen Johannes Brahms, in der sich klassische Formstrenge und romantischer Geist begegnen. Als Brahms das Werk dem Ehepaar Schumann vorstellte, fühlten sich die beiden in immer „zauberischere Kreise hineingezogen“ und sahen in dem jungen Mann einen Propheten, der wie „von Gott gesandt“ am Klavier „neue Regionen zu enthüllen“ in der Lage war. Kontrastierend hierzu steht Franz Liszts hochvirtuose Klavierfantasie „Réminiscences de Norma“, die beispielhaft für die Improvisationskunst und klaviertechnischen Höhenflüge steht, mit denen Liszt bereits als Kind alle verzauberte und mit der er unter anderem den Wiener Hofkapellmeister Salieri in derartiges Erstaunen versetzte, dass dieser schlichtweg zu träumen glaubte.

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David Petersen

 

Sonntag, 8. Oktober 2023, 18 Uhr

Evangelische Stadtkirche

Dieser Knabe wird uns alle vergessen machen ...

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Mysliveček

David Petersen, Fagott
Ensemble Operone
Timo Jouko Herrmann, Leitung

Beim abschließenden Orchesterkonzert steht noch einmal die Musik des jugendlichen Genius Mozart im Zentrum. In Auszügen aus frühen oratorischen Werken sowie der berühmten „kleinen“ g-Moll-Sinfonie KV 183 und dem virtuos-verspielten Fagottkonzert KV 191 zeigt sich die ganze verblüffende Bandbreite seines kompositorischen Könnens. Den Solopart wird der renommierte Fagottist David Petersen übernehmen. Er ist Solofagottist am Gewandhaus zu Leipzig und Professor an der Musikhochschule Rostock. Als musikalische Trouvaille steht zudem die Ouvertüre zum Oratorium Isacco des Böhmen Joseph Mysliveček auf dem Programm. Der junge Mozart hatte sich in seiner Begeisterung für diese Musik eine Abschrift des Werkes angefertigt, weshalb die Komposition lange Zeit ihm selbst zugeschrieben wurde.

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